20Minuten: Anbau in der Höhe – die Vorteile von Vertical Farming
Farm der Zukunft: Anbau in der Höhe – die Vorteile von Vertical Farming
Gemüse, Obst und Kräuter können auf unterschiedliche Art angepflanzt werden – etwa durch vertikale Landwirtschaft mitten in der Stadt. Schweizer Unternehmen machens vor.
28.12.2022
Von Luise Faupel
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Der Name ist Programm: Vertical Farming, die vertikale Landwirtschaft, pflanzt Früchte, Gemüse oder Speisepilze in der Höhe an, statt flach auf dem Feld. Das landwirtschaftliche Konzept funktioniert vor allem im Urbanen bei wenig Platz.
Fans davon finden: Werden mitten in der Stadt Pflanzen angebaut, fällt so einiges an Transportzeit und Kosten weg. Durch die Verlagerung der Produktion vom Boden in die Höhe mit mehreren Ebenen, kann zudem mehr angebaut werden als bei der gleichen Fläche am Boden.
Ausserdem wird bei der für Vertical Farming oft genutzten Kreislaufwirtschaft der Treibhauseffekt des atmosphärischen Kohlendioxids minimiert – ein klarer Vorteil für die Umwelt. Und: Man ist keinen wetterbedingten Ernteausfällen ausgesetzt.
Die Herausforderung von Vertical Farming
In Zeiten von Überbevölkerung, Klimawandel und Ressourcenknappheit ist die Idee der vertikalen Landwirtschaft naheliegend. Nutzpflanzen können dank neuer Technologien für Raumklima im Stil der Gewächshausbedingungen noch dazu ganzjährig angepflanzt werden.
Kritiker betonen jedoch, dass durch die künstliche Beleuchtung und andere Technologie Mehrkosten entstehen, die den positiven Effekt der räumlichen Nähe von Produktion und Konsum wieder aufheben.
Damit durch all die Technik also nicht umso mehr Ressourcen und Energien genutzt und verschwendet werden müssen und die Gefahr droht, dass der Anbau gar nicht mehr so umweltfreundlich ist, müssen Nutzungskreisläufe ständig optimiert werden.
Auch das in Zürich gegründete Startup Yasai baut in einer Anlage in Niederhasli Kräuter wie Pfefferminz und Basilikum an. Demnächst sollen Koriander und Dill folgen und auch Beeren sollen eines Tages auf diese Weise angepflanzt werden. «Beim Vertical Faming kann man mehr mit weniger anbauen. Konkret bis zu zweihundert Mal mehr Kräuter und Blattgemüse pro Quadratmeter», so Geschäftsführer und Mitgründer Mark Zahran auf dem Blog der Firma. Die Anlage von Yasai ist nach eigenen Angaben aktuell die grösste für Vertical Farming in der Schweiz.